Samstag, 19.12.2020

02: Einreisevorschriften

Hi!

Ich bin's wieder - die Verspätung tut mir leid, ich musste ein paar Dinge regeln und deswegen hatte ich diesen Blog überhaupt nicht auf dem Schirm. Aber hier bin ich! Mit großen Neuigkeiten!

Ich habe meinen Flug gebucht und die restlichen Unterlagen abgegeben, damit steht jetzt fest: ich werde in weniger als drei Monaten nach Japan fliegen. 

Der Vorbereitungsprozess ist echt umständlich, aber ich möchte euch trotzdem einen groben Überblick geben, wie es bei mir ablaufen wird. 

Vor dem Abflug

Ich habe also meine Unterlagen abgegeben, und als nächstes bekomme ich von der Doshisha im Februar Dokumente, die ich für den Visumsantrag brauche. Das Certificate of Eligibility hatte ich ja letztes Jahr schon, dieses Mal muss ich aber noch den Written Pledge abgeben. Ich habe ehrlich gesagt ziemlich wenig Ahnung, worum es dabei geht, weil der gesamte Text nur auf höchstoffiziellem Japanisch geschrieben ist, aber es ist anscheinend ziemlich wichtig.

Wenn ich dann das Visum beantragt habe, muss ich eigentlich auch schon anfangen, für die Einreise 14 Tage lang meinen Gesundheitszustand nachzuverfolgen. Dazu gehört, dass ich regelmäßig meine Temperatur messe und auf andere Symptome achte.

Innerhalb der letzten 72 Stunden vor Abflug muss ich dann einen PCR-Test auf Corona machen, bei dem ich ein negatives Ergebnis nachweisen muss. Das ist aktuell meine größte Angst - falls dieser Test positiv ausfällt, muss ich alles absagen. Ich habe vor, mich mindestens zwei Wochen lang vor diesem Test so krass wie möglich zu isolieren, damit auf gar keinen Fall etwas schiefgeht. 

Während der ganzen Japan-Vorbereitung habe ich übrigens auch noch Vorlesungen und Prüfungen in der Uni, das wird witzig. Ich freue mich schon so überaus. Sicherlich werde ich nicht vor Stress sterben. Aber ab März bin ich frei!

Der Flug

Ich werde also am 2. März fliegen, und zwar von Düsseldorf nach München und von da dann direkt nach Osaka. Ich hatte echt Glück, dass meine Mutter diesen Flug gefunden hat - ansonsten hätte ich über Tokyo fliegen müssen und wäre dort auch in Quarantäne gegangen, aber das wäre deutlich teurer gewesen. Die Quarantäne in Osaka ist zwar auch teuer, aber immer noch unter tausend Euro.

Das ist echt eine Menge Geld, aber anscheinend bieted die Doshisha finanzielle Unterstützung dafür an. Man kann sich dafür aber erst in Japan bewerben und es wird nirgendwo gesagt, wie viel Geld man da überhaupt bekommt. Na ja.

Quarantäne

Wenn ich dann also in Japan angekommen bin, muss ich am Flughafen noch einen PCR-Test machen, und dann geht es direkt ab in die Quarantäne. Die Doshisha lässt uns die Quarantäne über eine andere Organisation machen, von der ich dann anscheinend am Flughafen abgeholt und ins Hotel gebracht werde. 

Im Hotel habe ich dann zwei Wochen lang überhaupt nichts zu tun - ich darf zwar wohl in den Convenience Store im Hotel, um mir Essen zu kaufen, aber das war's. Ich plane zwar, mit Familie und Freunden zu skypen, aber das ist immer noch hauptsächlich deutsche Zeit mit acht Stunden Unterschied. Ich werde mich irgendwie beschäftigen, aber die Vorstellung ist schon komisch.

Nach der Quarantäne

Meine Quarantäne geht vom 03. bis zum 18. März, und dann muss ich am gleichen Tag noch von Osaka nach Kyoto und ins Wohnheim einziehen. Ich weiß zwar noch nicht, in welches Wohnheim ich komme (oder streng genommen, ob ich überhaupt einen Platz bekomme... danke, Doshisha), aber ich hoffe, dass es wieder meine Erstwahl wird. Das wäre nicht nur generell cool, sondern das wäre auch für den Einzug deutlich einfacher, weil ich vom Flughafen mit einem Bus fast direkt zum Wohnheim fahren könnte, anstatt noch durch den Bahnhof in Kyoto zu müssen. 

Aber ich drifte ab - das sind immerhin noch drei Monate (zweieinhalb Monate?) dahin, und ich muss vorher noch so viele Sachen erledigen. Argh. Aber ich werde versuchen, diesen Blog möglichst regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen - bis Ende Januar kommen neue Einträge erstmal alle zwei Wochen, und im Februar versuche ich, wöchentlich etwas zu schreiben. Vielleicht bekommt ihr während der Quarantäne dann sogar tägliche Updates. Liebes Tagebuch, heute ist an meinem Fenster ein Vogel vorbeigeflogen. Welch ein ereignisreicher und aufregender Tag!

Aber erstmal mache ich mir nur Gedanken über Weihnachtsferien und Lockdown. Und über meinen nächsten Post in zwei Wochen. Passt bis dahin auf euch auf, und frohe Feiertage!

Alles Liebe, 

Leia